Messebesuch bei Hochsensibilität: ein Extremsport

Messen sind für hochsensible Menschen eine RIESIGE Herausforderung. Vielleicht sogar eine der extremsten Herausforderungen.

Die Menge an Menschen, Gerüchen und Eindrücken auf kleinstem Raum, das fordert unser Nervensystem extrem heraus. Dabei wollen wir noch aufmerksam sein und gute Gespräche führen.

Manchmal muss man aber auch als hochsensibler Mensch auf eine Messe gehen oder möchte es sogar gerne, so wie ich am Wochenende auf die Paderbow Bogenmesse in Paderborn.

Heute habe ich 3 Tipps für dich zusammengestellt, was man als hochsensibler Menschen machen kann, um einen Messebesuch möglichst schön zu erleben.

 

3 Tipps für Messebesuche als hochsensibler Mensch

1. Planung

Wenn du bereits vor der Messe herausfinden kannst, wer ausstellen wird und wo, dann hast du schon mal die halbe Miete für einen guten Messebesuch.

Dann kannst du nämlich ganz zielgerichtet deinen Weg durch die Messehallen planen. Natürlich „entgehen“ dir dann vielleicht auch die ein oder anderen Neuigkeiten, die es zu entdecken gibt, aber dafür prasseln weniger Eindrücke auf dich ein, weil du deinen Fokus auf den Weg zum nächsten Messestand richtest.

Je nach Größe und Art der Messe kannst du vielleicht sogar vorher einen Gesprächstermin vereinbaren. Die finden bei großen Messen oft in abgesperrten Bereichen statt, so dass du nicht in einer Traube von drängelnden Menschen versuchen musst, ein echtes Gespräch zu führen.

 

2. Essen und trinken

Hochsensible Menschen verbrennen in Situationen mit vielen oder starken Eindrücken mehr Energie. Das Nervensystem muss die vielen Informationen verarbeiten und das kostet Energie, die dein Körper in Form von Nahrung bzw Getränken wieder zugeführt haben möchte.

Meist gibt es ja auch Imbiss-Stände oder eine Cafeteria auf Messen. Allerdings beschränkt sich das Angebot auch meist auf kurz-kettige Kohlehydrate und stark gesüßte Speisen. Das reißt zwar kurzfristig den Blutzuckerspiegel in die Höhe, aber eine dadurch ebenso hohe Ausschüttung an Insulin, sorgt dann sehr schnell wieder für ein Leistungsloch.

Daher mein Tipp: nimm dir selbst etwas zu essen und zu trinken mit. Optimal ist frisches Obst, zum Beispiel ein Apfel oder eine Banane oder noch besser ungesüßte Müsliriegel.

Dazu viel Wasser trinken, denn das erhöht unsere Konzentrationsfähigkeit.

Da essen und trinken auch eine starke soziale Komponenten hat, ist das nicht immer einfach umzusetzen.

Vielleicht kann du es ja mit dem dritten Tipp kombinieren.

 

3. Ruhezonen und Pausen

Wenn wir als hochsensible Menschen intensive Eindrücke verarbeiten müssen, brauchen wir Ruhephasen. Eine Umgebung die besonders reizarm ist, so dass wir die Erlebnisse verarbeiten und die inneren Akkus wieder aufladen können.

Plane daher am besten schon vor dem Messebesuch auch Pausen ein. Optimal ist es, wenn du zum Beispiel raus an die frische Luft, in die Natur gehen kannst. Schau, dass du da auch alleine bist, denn ein Gespräch mit Kollegen über die Eindrücke am letzen Messestand gilt nicht als Pause.

Wenn du kein wirklich ruhiges Eck findest, kannst du zum Beispiel auch ein paar entspannende mp3’s auf deinem Smartphone mit Kopfhörern anhören und dabei ein paar Minuten die Augen schließen. Vielleicht kommt man sich da am Anfang etwas albern vor, doch einen Versuch ist es wert.

 

Bonustip: Zeit und Zeitplanung auf Messen

Messen haben ja genau den Vorteil, dass viele Angebote an einem Ort zusammenkommen, so dass man in kurzer Zeit viele Informationen erhalten, viele Kunden erreichen oder viele Lieferanten besuchen kann. Sich selbst diese Ruhepausen zu gönnen, ist da die eigentliche Herausforderung. Bei vielen Messen weiß man schon vorher, dass man gar nicht alles sehen, alle Termine schaffen kann, die man eigentlich möchte.

Hier kann Pareto wieder bei der Planung helfen. 20% der Gespräche haben 80% des Ergebnis zur Folge. Und von diesen 20% sind es wieder nur 20%, die am wichtigsten sind.

Vielleicht kannst du schon vor der Messe diese 20% der 20% herausfinden, z.B. deine Top-Kunden oder Top-Lieferanten.

Gehe diese als erstes an und plane nach jedem 20 Minuten Pause ein. Die restlichen 80% machst du dann, wenn noch Zeit übrig ist.

So steigerst du die Effektivität deiner Messebesuche und achtest auch noch auf deine besonderen Bedürfnisse als hochsensibler Mensch.

 

Fazit

Gestern auf der Paderbow hätte ich diese Tipps gut anwenden können, doch dieses Mal war mein Fokus ganz auf dem Vortrag, den ich halten durfte. Das war ein sehr schöner und besonderer Moment für mich, der meine ganze Aufmerksamkeit bekommen hat! Danke an alle die da waren und die vielen schönen und guten Gespräche.

Das nächste Mal darf ich einen Vortrag auf der Messe „Jagen und Fischen“ am 19. – 22. Januar 2017 in Augsburg halten. Dort werde ich einen extra Messe-Tag für mich einplanen und genau diese Tipps befolgen.

Hast du noch mehr Ideen, was dir als hochsensibler Mensch hilft, einen Tag auf einer Messe gut zu überstehen? Dann poste ihn doch hier in einem Kommentar.

3 Gedanken zu „Messebesuch bei Hochsensibilität: ein Extremsport

  • 5.01.2017 um 10:17
    Permalink

    Hallo Jean-Christoph, toller Beitrag!
    ja, wir Hochsensiblen müssen da ganz besonders auf uns achten. Wasser trinken ist ganz wichtig, Dehydrierung macht schlapp. Ich nutze auch ein paar mentale Abgrenzungstechniken. Das hilft, gegen allzuviele Fremdenergien. Mein Anzug dient mir da zum Beispiel als eine Art Schutzpanzer. Und ich hülle mich in eine Art Schutzenergie, die ungewollte Energien abhält. Dirket nach der Messe, wenn möglich, dann unbedingt ausgiebig duschen, andere Klamotten anziehen und am Besten noch Yoga machen. So kann der Kontakt zu vielen interessanten Menschen auf Messen – hat ja immer auch ne positive Seite – auch sehr viel Spaß machen. Gruß Ute

    Antwort
  • Pingback: Eindrücke von der Messe Jagen und Fischen Augsburg 2017

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