Bogenblog Basics: die häufigsten Pfeilspitzen und ihre Verwendung

Die ganze Wand ist voll. Pfeilspitzen, neben Pfeilspitzen. Große, kleine, dicke, dünne. Alle Formen, die man sich nur vorstellen kann.

So sah das bei mir im Bowroom aus. Kein Wunder also, dass ich sehr oft danach gefragt wurde, wozu diese oder jene Pfeilspitzen verwendet werden.

In dieser Folge der Bogenblog Basics, der Videoserie rund um die Grundbegriffe, des traditionellen Bogenschiessens, erkläre ich, wozu man eine Pfeilspitze braucht und welche Typen an Pfeilspitzen man im wesentlichen unterscheidet:

Damit das Video nicht Spielfilm-Länge hat, habe ich nur die bei uns wesentlichsten Pfeilspitzen vorgestellt.

Es gibt noch unzählige Sonder- und Spezialformen, die sich aber fast immer in eine der folgenden Kategorien einordnen lässt:

  • Feld- oder Scheibenspitzen
  • Jagdspitzen
  • Rovingspitzen
  • altertümliche Pfeilspitzen
  • Sonderformen

Mythen und Legenden bei Pfeilspitzen

Gerade um die mittelalterlichen Pfeilspitzen ranken sich viele Mythen und Legenden.

Giftpfeile

Zum Beispiel, dass in Europa nie vergifteten Pfeilspitzen verwendet wurden. Denn tatsächlich weiß man anhand archäologischer Untersuchungen, dass die Spitzen und Federn im Mittelalter mit Kupfer-Kleber befestigt wurden. Kupfer führt in Wunden zu Infektionen.
Vielleicht ein Grund warum die Franzosen den Engländern vorgeworfen haben, ihre Pfeile zu vergiften.

Seilschneider

Die „Seilschneider“-Pfeilspitzen sind aber mein Favorit. Für diese Halbmond-förmige Spitze findet man die abenteuerlichsten Erklärungen. Vom Durchtrennen von Seilen bis hin zum Zerreissen von Segeln im Seekampf.

Nachbau einer Seilschneider Pfeilspitze

Die wahrscheinlichste Erklärung für diese Pfeilspitzen ist aber, dass sie auf den Schlachtfeldern gegen die Pferde eingesetzt wurden. Sie haben wahrscheinlich schreckliche Wunden verursacht. Die Pferde haben gescheut und ihre Reiter abgeworfen. Und ein gepanzerter Ritter konnte auf Grund des Gewichts seiner Rüstung in der Regel nicht allein aufstehen, so dass er am Boden liegend ein leichtes Ziel war.

Zum Glück leben wir in einer friedlichen Zeit und benutzen Pfeil und Bogen nur noch als Sportgerät um auf Zielscheiben zu schiessen!

Kann man Pfeilspitzen selber machen?

Steinspitzen und Glasspitzen kann man in der Tat selber machen. Diese Kunst nennt man „flintknapping“ und sie erfordert einiges an handwerklichem Geschick und Übung.

Gerade im Survival- und bushcraft-Bereich ist das eine sehr hilfreiche Fähigkeit, da man nur wenig Werkzeug benötigt.

Auch mittelalterliche Pfeilspitzen-Formen kann man zum Teil selber schmieden. Es gibt bei Youtube bereits viele Videos, wie man aus einem alten Nagel eine einfache Blatt-Pfeilspitze herstellen kann. Hier braucht es deutlich mehr Materialien und wieder viel Erfahrung, bis das Ergebnis als Deko für die Wohnzimmerwand geeignet ist.

Fazit

Die Feld- und Scheibenspitzen sind für uns hier in Deutschland am relevantesten, da wir hauptsächlich auf Zielscheiben schiessen. Es ist aber spannend, die ein oder andere Form zumindest zu kennen. Viele Bogenschützen lieben ihr Hobby und haben auch unzählige Deko-Pfeile zu Hause, und dafür sind viele Spitzen sehr gut geeignet.

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