Bogenschießen für die ganze Familie – auch die innere Familie

Bogenschießen ist ein Beschäftigung für die ganze Familie. Vater, Mutter, Kind, alle können dabei Spaß haben.

Doch gibt es eben neben unserer Familie im echten Leben, auch eine innere Familie. Die männlichen, weiblichen und kindlichen Aspekte in uns selbst.

Was das mit Bogenschießen zu tun hat und wie du Pfeil und Bogen für den besseren Kontakt mit deiner inneren Familie nutzen kannst, möchte ich dir heute beschreiben.

Bogenschießen als Hobby für die ganze Familie

Es gibt in der Tat nur wenige Sportarten, vielleicht nur wenige Hobbies überhaupt, die man so gut mit der ganzen Familie ausüben kann wie Bogenschießen.

Als Mann spürst du den Ur-Jäger in dir, das Versorger-Gen springt an. Wir bewegen uns in der freien Natur, spüren einen Hauch von Abenteuer und verbringen wertvolle Freizeit mit der ganzen Familie. Man(n) kommt mal raus und bekommt den Kopf frei.

Viele Frauen scheinen sich ihrer körperlichen Kraft nicht bewusst. Beim Bogenschießen können Sie es spüren und ihre oft hervorragend ausgeprägte Intuition dafür nutzen, das Ziel auch ohne Visier und andere Hilfsmittel zu treffen. Nebenbei kann man die Natur genießen, die Farben, die Pflanzen und die Stille.

Kinder lernen beim Bogenschießen nicht nur Verantwortungsbewusstsein, sondern gewinnen auch Selbstvertrauen. Sie dürfen einen potenziell gefährlichen Gegenstand benutzen und auf verschiedenste Zielscheiben schießen. Das ist spannend und lehrreich, für Eltern wie für die Kinder. Kinder erfahren sich auch über Grenzen, ein kleiner Wettkampf ist also erlaubt. Und die Bewegung an der frischen Luft ist sicher förderlicher, als eine weitere Stunde vor dem Bildschirm. Bereits ab 6 – 8 Jahren kann man mit dem spielerischen Bogenschießen beginnen.

Und wenn jedes Familienmitglied einen Bogen hat, der auf ihn abgestimmt ist, also als Mann einen etwas stärkeren, als vielleicht als Frau oder als Kind, dann haben alle fast die gleiche Chance zu treffen. Dieses Gleichgewicht ist schon einmalig!

Denken wir zum Beispiel an Fahrradfahren. Als Mann hat man meist mehr Kraft und Ausdauer, man wird also entweder alleine vorneweg fahren oder muss sich selbst zwingen langsam zu machen. Als Frau muss man entweder strampeln um mitzuhalten oder in Kauf nehmen, dass die Radtour den Mann sportlich vielleicht nicht ganz auslastet. Und als Kind fährt man immer hinterher, wenn man schon selbst fahren kann, weil Kraft und Ausdauer natürlich noch in der Entwicklung sind.

Beim Bogenschießen ist das anders. Auf einem Parcours dürfen die Kinder näher ran und wenn der Bogen passt, dann entscheidet die Konzentration und der Wille über einen Treffer, genau wie beim Vater, der weiter weg stehen muss und dafür einen stärken Bogen haben darf. Als Frau hat man mit einem vom Zuggewicht her angepassten Bogen, die selben Treffer-Chancen wie ein Mann. Beim Bogenschießen entscheidet nicht alleine die Kraft, sondern vor allem die Konzentration.

Daher ist Bogenschießen ein ideales Hobby für die ganze Familie.

 

Bogenschießen für die innere Familie

Doch gibt es eben neben der echten Familie noch die innere Familie in uns. Den männlichen, den weiblichen und den kindlichen Anteil. Und zwar unabhängig davon, welches Geschlecht man hat, vereinen wir alle drei Anteile in uns. Dieses Modell geht auf den Psychologen Carl Gustav Jung zurück.

Und beim meditativen Bogenschießen, z.B. nach der Balanced-Mind-Methode, kannst du einen qualitativen Unterschied feststellen, wer da gerade in dir den Pfeil losgelassen hat, wenn du hinspürst!

  • Der innere Mann ist fokussiert, Ziel-orientiert und Leistungs-bewusst. Er freut sich über einen Treffer und ärgert sich, wenn der Pfeil daneben ging. Er liebt es, die Kraft im Körpers zu spüren, das arbeiten der Muskeln und die Anspannung die kurz vor dem Loslassen ihren Höhepunkt hat.
  • Die innere Frau ist Harmonie-orientiert, sucht die Balance von Geist und Körper und ist sich der besonderen Ästhetik des menschlichen Körpers beim Bogenschießen bewusst. Es muss sich gut anfühlen und gut aussehen. Ein schönes Gefühl beim Schießen löst mehr Freude aus, als ein guter Treffer. Sie genießt das Bild, wenn der Pfeil auf sein Ziel zu fliegt.
  • Das innere Kind liebt den Spaß. Es ist neugierig und will ausprobieren. Kein Schuss soll wie der andere sein. Der Körper wird neugierig in seiner Funktion erkundet und körperliche Balance und Gelenkigkeit als Regeln für das eigene Spiel empfunden. Das Spiel an sich ist schon das Ziel.

Es ist nicht nur spannend, zu beobachten, wer da gerade schießt, sondern wir können auch hier wieder Pfeil und Bogen nutzen, um gezielt mentale Aspekte in uns zu stärken und zu fördern. Denn ist die innere Familie in Harmonie, sind die Anteile in uns ausgeglichen, sind wir in uns ausgeglichen und in Harmonie.

 

Die innere Familie stärken

Den inneren Mann stärken

So kann es uns an Tagen, an denen unsere Zielorientierung und Motivation vielleicht nicht so hoch ausgeprägt ist, vielleicht helfen, gezielt den inneren Mann zu stärken. Hierfür kannst du zum Beispiel einen Wettkampf mit dir selbst austragen, also z.B. dein Training erst beenden, wenn du ein bestimmtes Ziel getroffen hast oder eine bestimmte Punktzahl erreicht hast. Wichtig ist hier aber nur ein einziges Ziel auszuwählen. Mehrere Ziele in einem Durchgang zu treffen würde eher der Qualität des inneren Kindes entsprechen.
Der innere Mann ist in unserer Leistungsgesellschaft meist stark ausgeprägt. Leistungsorientierung bis hin zum Leistungsdruck bestimmen das Leben vieler Menschen. Daher kann es manchmal hilfreich sein, einfach zu beobachten, wer da schießt. Ob der innere Mann die Führung übernimmt, obwohl wir doch beim meditativen Bogenschießen bewusst darauf verzichten ein bestimmtes Ziel treffen zu wollen, sondern den Fokus auf das innere Gefühl richten. Solltest du diese Tendenz bei dir feststellen, kann es helfen, die anderen Mitglieder der inneren Familie mal bewusst in einer Trainingseinheit zu stärken.

Die innere Frau stärken

Die innere Frau liebt die Ästhetik, die Schönheit des Schusses. Um diesen Aspekt zu stärken, kannst du also zum Beispiel deine Aufmerksamkeit ganz besonders auf deine Körperhaltung richten. Nimm eine aufrechte, selbstbewusste Haltung ein. Zelebriere den Schuss wie einen Choreografie. Und wie ein Schauspieler auf der Bühne, darfst du ein Bewegung auch mal etwas übertrieben ausführen, also besonders betonen. Wenn du an mancher Stelle merkst, dass es sich „komisch“ anfühlt oder du denkst, dass du so ja nicht treffen kannst, versucht der innere Mann gerade Einspruch zu erheben. Sollte dir diese Übung zu viel ist, dann hast du vielleicht irgendwo ein sehr großes Feld, dass du vollständig überblicken kannst, über den Rand hinaus. Wenn du dir sicher bist, dass auch außerhalb der Reichweite deines Bogens niemand sein kann, kannst du mal ein paar Pfeile in einem höheren Bogen schießen und dich einfach am Flug der Pfeile erfreuen. Diese Schönheit zu genießen, stärkt den Aspekt der inneren Frau.

Das innere Kind stärken

Kinder haben eine wunderbare Fähigkeit: sie können ein Spiel um des Spieles Willen spielen. Ohne ein bestimmtes Ziel erreichen zu müssen, ohne ein Belohnung zu erwarten. Dieser Aspekt scheint den Kindern vorbehalten und nur wenige erlauben sich, ihn auch als Erwachsene zu pflegen. Alles was wir tun muss scheinbar einen Zweck erfüllen. Wenn wir beim Bogenschießen nicht treffen wollen, warum spielen wir dann nicht Halma?
Hier kann Pfeil und Bogen auch helfen, wieder einen ersten Kontakt zum inneren Kind herzustellen und diesen Aspekt in sich wieder deutlicher wahrzunehmen. Am leichtesten kannst du dazu versuchen aus den unmöglichsten Körperhaltungen heraus zu schießen: auf einem Bein, auf den Knien, mit dem Rücken zum Ziel, usw. Probiere einfach aus, was gut geht und was gar nicht geht. Teste deine Grenzen, nicht um in Zukunft noch besser zu treffen, sondern um dich selbst zu erfahren und ein Spiel mit deinem inneren Kind zu spielen.

 

 

Grenzen des Modell der inneren Familie

Natürlich ist das Modell der inneren Familie eine Verallgemeinerung und nutzt Klischees, bzw. Archetypen. Die einzelnen Aspekte der inneren Familie können je nach individueller Lebensgeschichte bei dir auch anders ausgeprägt sein, andere Vorlieben haben oder eine andere Gewichtung in dir haben.
Dieser Artikel soll eine erste Idee von dem Konzept vermitteln und dich im besten Falle dazu anregen, dich mit deiner inneren Familie zu beschäftigen, den Fokus nach innen zu richten und deine Achtsamkeit zu trainieren.
Wenn du merkst, dass du dabei an Punkte kommst, die sich nicht gut anfühlen oder Fragen aufwerfen, kannst du dir professionelle Hilfe holen, die dich auf deinem Weg unterstützt.

Welcher Anteil deiner inneren Familie schießt bei dir bisher am häufigsten mit Pfeil und Bogen?

 

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