Die Magie der kleinen Dinge

Was haben Programmieren, Frauen und Bogenschießen gemeinsam?

Heute war es wieder einmal so. Ein Fehler! Schon seit zwei Wochen beschäftigt er mich. Ich suche im Internet, ich recherchiere in den entsprechenden Foren und finde einfach keine Lösung.

Das gibt es doch gar nicht! Bestimmt ist es wieder nur so eine Kleinigkeit.

Dann entspanne ich mich. Mache erstmal etwas anderes und heute bin ich förmlich darüber gestolpert: ein Tipp-Fehler. Ein einfacher, kleiner Buchstaben-Dreher und das Programm an dem ich geschrieben habe, will einfach nicht laufen. Es sind die kleinen Dinge, über die wir stolpern, wenn wir ihnen zu wenig Beachtung schenken.

 

Wenn ich meiner Frau einen Urlaub schenken würde oder sonst ein großes Geschenk, würde sie sich sicher sehr darüber freuen. Doch ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr die kleinen Aufmerksamkeiten, der Blumenstrauss, das leckere Essen, um die ich mich regelmäßig bemühe, auch sehr wichtig sind. Zumindest sehe ich dann immer dieses Leuchten in ihren Augen und ihr einzigartiges Lächeln. Sie hat mir auch schon öfter gesagt, dass ihr die kleinen Gesten meiner Liebe mindestens genauso viel bedeuten, vielleicht sogar mehr als die großen.

 

Auch beim Bogenschießen können wir die Magie der kleinen Dinge sehr eindrücklich erleben. An sich sind Pfeil und Bogen – ein gebogener Stock und ein Stöckchen mit Federn dran – ja ein recht einfaches System. Doch es sind die Kleinigkeiten auf die es letztlich ankommt.

Zum Beispiel die Nocke. Die Nocke ist ein der unscheinbare Schlitz am Ende eines Pfeils. Doch sitzt er nicht richtig auf der Sehne, wird die Präzision des Schusses negativ beeinflusst. Dazu habe ich schon mal ein Video gemacht:

Oder die Pfeilauflage. Der Teil am Bogen, den der Pfeil beim Abschuss noch berührt. Im technischen Bogensport verwendet man kleine Metalbügel, die wegklappen. Beim traditionellen Bogenschießen wird nur das shelf, der Bogensattel, verwendet. Je nach dem was hier als Material aufgeklebt wird, also zum Beispiel Filz oder Kalbshaar, fliegt der Pfeil deutlich anders. Ganz deutlich merken das die Bogenschützen, die mit einem einfachen Holzbogen über den Handrücken schießen. Hier wirkt sich jede kleine Bewegung des Schützen am Griff des Bogens schon wieder auf den Pfeilflug aus.

Noch deutlicher wird es bei der Bewegung. Wenn wir das Bogenschießen trainieren, dann ist das ja vorwiegend die optimale Bewegung, das anspannen der „richtigen“ Muskeln, die optimale Haltung unserer Gelenke. Wenn wir zum Beispiel nur den Kopf etwas mehr beugen oder neigen als sonst, verändert sich das gesamte Zielbild. Oder der Griff an die Sehne. Es macht einen riesen Unterschied beim lösen, ob die Finger der Zughand gebeugt sind oder gestreckt. Und natürlich wirkt sich eine fehlende Rückenspannung, also das nicht-anspannen einiger weniger Muskeln, ganz deutlich auf die Rechts- und Linksabweichung beim Schuss aus.
Alles nur Kleinigkeiten, doch die Magie steckt eben genau in den kleinen Dingen.

 

Fazit zur Magie der kleinen Dinge

Es kommt also auf die Magie der kleinen Dinge an. Die großen Sachen haben wir schnell im Blick, doch die restlichen 20% laut Herrn Pareto verlangen unsere eigentliche Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit erfordert Achtsamkeit. Und die können wir mit dem Bogenschießen trainieren.

 

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